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Systemisches Sach- und Familienstellen

Systemisches Sach- und Familienstellen

Wer das Dorf, aus dem er kommt, nicht kennt, wird das Dorf, das er sucht, nie finden.

Chinesisches Sprichwort

Mögliche Aufstellungsthemen

  • Schwierigkeiten innerhalb der Gegenwarts- und Herkunftsfamilie
    (Bsp. Ablösungsprobleme zwischen Eltern und Kindern, seinen Platz nicht haben, keinen Kontakt zu den Eltern, Geschwistern)
  • In der Partnerschaft, Ehe, Familie
    (Bsp. Konflikte, Trennung, Erziehungsprobleme, unerfüllter Kinderwunsch, Adoption etc.)
  • Bei gesundheitlichen Problemen
    (Bsp. Rückenschmerzen, Migräne, Allergien, Organe, Unfälle, Depression, Suchtprobleme)
  • Berufliche Schwierigkeiten
    (Bsp. sich für neue Stelle entscheiden, seinen Weg finden, Mobbing, Burnout, Führungsschwierigkeiten)
  • Verarbeitung von schweren Schicksalsschlägen
    (Bsp. Abtreibung, Todgeburten, Tod eines Familienmitglieds)
  • Entscheidungsprobleme
    (Bsp. Neue Lebensausrichtung, Veränderung in Beziehung, neuer Wohnort)
  • Ängste
    (Bsp. Phobien, Existenzängste, Verlustängste, Selbstwert, Blockaden, Zwänge, Traumata)
  • Belastungen
    (Bsp. Kraft-und Antriebslosigkeit, Abschied, Trauer, schwere Unfälle, Angst vor dem Tod)
  • Gewalt
    (Bsp. Missbrauch, Täter, Opfer, Kriegstrauma, häusliche Gewalt)

Aufstellungen

Das innere oft unbewusste Bild des Familiensystems, des jeweiligen Sachthemas oder des Bezugssystems kann beim Therapieren anhand von Aufstellungen aufgezeigt und bewusst gemacht werden. Durch diese Bewusstmachung hat jeder die Möglichkeit sich ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge und Dynamiken, Ordnungen oder Unordnungen eines Systems (Familie, Firma etc.) anzueignen. Dadurch erfahren wir auch, wie wir und alle anderen Beteiligten darin eingebunden sind.

Wir alle sind in solchen Systemen eingebunden und erleben somit auch unbewusste Verstrickungen, die sich auf unser tägliches Leben auswirken. In Aufstellungen wird deutlich, dass immer ein Bedürfnis nach Ausgleich in einem System entsteht und somit einzelne Mitglieder durch diesen geschaffenen Ausgleich an einem im System für sie falschen Platz stehen. Dies führt sogar soweit, dass Mitglieder sich für andere aufopfern, ihre Leiden tragen oder sogar das Leben für diese opfern.

So kommt es auch zu Verhaltensmuster und belastenden Themen in der Familie, Partnerschaft und Beruf. Dies alles können Folgen solch unbewusster Verstrickungen in unseren Bezugssystemen sein.

Eine erfolgreich durchgeführte Familienaufstellung bewirkt oft eine sofortige, spürbare und nachhaltige Erleichterung. Die Menschen haben ab dann oft das Gefühl, endlich frei für ihr eigenes Leben zu sein. Nach einer solchen Aufstellung kann sich endlich dies einstellen was wir uns schon lange ersehnt haben und trotz aller Register, die wir vorher gezogen hatten, nicht zu unserem Ziel kamen. Voraussetzung dafür ist jedoch, die Bereitschaft, sich den eigenen alten Mustern zu stellen und sich dafür zu öffnen, dass sich innere Bilder ändern können und dürfen.

Familienstellen in einer Gruppe

Bei einer Gruppenaufstellung nehmen meist 6 bis 12 Leute teil. Die Teilnehmer/innen werden als so genannte „Stellvertreter“ eingesetzt. Dies heisst, sie werden anstelle von Familienmitgliedern, dem Job oder für ein beliebiges Anschauungsthema aufgestellt, welches ein Teilnehmer für sich aufstellen und klären möchte. Der Klient der zu diesem Zeitpunkt für sich aufstellt wählt dabei Teilnehmer aus der Gruppe für seine beispielsweise Familienmitglieder und auch für sich selbst. Der jeweilige Klient stellt sich hinter den Stellvertreter für seinen Vater und führt in wortlos und intuitiv zu der Stelle im Raum, die zu seinem inneren Bild oder Erleben passt.

Analog dazu werden weitere Familienmitglieder stellvertretend aufgestellt (lebende, aber auch schon bereits verstorbene). Anhand der Blickrichtungen und der Entfernung oder Haltung der Aufgestellten zueinander kann der Aufstellungsleiter erste Rückschlüsse ziehen. Spannenderweise haben die Vertreter nicht selten „die Gefühle der Originalperson“, die dann ins Arbeiten einfliessen können.

Der Klient schaut von aussen zu und dabei werden innere Bilder sichtbar, es kommen negative und positive Gefühle, Verstrickungen und Kräfte zum Vorschein. In einem bewegenden Prozess wird mit Hilfe des Aufstellungsleiters nach heilenden Bildern und besseren Lösungen für alle in dem jeweiligen System gesucht.

Damit dies zu einem erfolgreichen Lösungsbild führt, ist es wichtig, dass alle im System ihren anerkannten und geachteten Platz bekommen. Schritt für Schritt werden dabei ausgeschlossene Mitglieder wieder in ihren Platz integriert, schwere Schicksale werden geachtet und respektiert, Bindungen in Würde gelöst und verstorbene geehrt und verabschiedet. Die Aufstellung ist dabei erst beendet, wenn sich ein Lösungsbild zeigt, welches sich für die Teilnehmer richtig anfühlt und kein Klärungsbedarf mehr besteht.

Die Aufstellenden können so die lösenden Sätze und das heilende Abschlussbild in sich aufnehmen und wirken lassen. So wird für die Seele ein Heilungsprozess in Gang gesetzt und es kann zur Versöhnung führen auf dem eigenen Lebensweg und mit allem was ist.

Das Familienstellen ist für alle, auch für die „nur“ Miterlebenden oder Beobachter eine berührende, lernreiche Angelegenheit  und kann auch bei diesen zu einer heilsamen Wandlung beitragen.

Falls sie noch nicht sicher sind, ob dies ihr Weg ist um Verstrickungen zu lösen, haben sie die Möglichkeit eine Sach- oder Familienaufstellung einfach zuerst mal als Stellvertreter zu erleben. Welche Energien dabei wirklich freigesetzt werden ist schwierig zu beschreiben und lässt einem oft erst verstehen, wenn man es persönlich miterleben durfte.

Die Aufstellungsarbeit findet in einem geschützten Rahmen und Umfeld statt. Das erlebte wird vom Teilnehmerfeld respektvoll behandelt und weder zerredet noch in irgend einer Form bewertet. Auch danach gilt für alle die Schweigepflicht.

Wie oft eine Sach- oder Familienaufstellung gemacht werden darf, ist nicht fest geschrieben. Es gibt keine Beschränkung oder ein genaues Mass. Oft ist es wertvoll, unmittelbar hintereinander weitere Aufstellungen durchzuführen. Manchmal ist es besser, erst einmal ein paar Monate die vorherige Aufstellung nachwirken zu lassen. Gehen Sie dabei vor allem auf ihr Bauchgefühl und beraten Sie sich mit dem Aufstellungsleiter.

Vorbereitung fürs Aufstellen

Einholen von Informationen über die Familie, Ahnen oder die Firma usw. kann sehr hilfreich sein. In manchen Fällen wie zum Beispiel Grossfamilien kann ein vorgängiges Aufzeichnen von einem Familienstammbaum hilfreich sein.

Informationen können sein:

  • Gab es in der Familie schwere Schicksale wie z. B. Krankheiten, Unfälle, Behinderungen, früher Tod, Suizid etc.?
  • Sind Familienmitglieder ausgeschlossen worden?
  • Hatten Ahnen vor oder während der Ehe andere wichtige Beziehungen oder mit diesen sogar Kinder?
  • Ist am Arbeitsplatz jemand neidisch auf meinen Posten?
  • War das Unternehmen einmal Konkurs oder hatte es sonst Schwierigkeiten? Und so weiter…

Einzelsitzung Systemisches Sach- und Familienstellen mit Figuren und Symbolen

Anders als bei einer Aufstellung mit Personen werden hier symbolhafte Gegenstände und oder Figuren verwendet, um das Anliegen und die Problemstellung aufzuzeigen. Diese werden dann vom Klienten intuitiv in Beziehung zu einander vor sich aufgestellt. Somit beginnt dann hier auch ein Prozess des Klarwerdens, das Trennen von verschiedenen Gefühlen und die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen System.

Der Therapeut ermöglicht dem Klienten durch sein Hineinspüren in die aufgestellten, sinnbildlichen Figuren die Einsichten in die zugrundeliegenden oft unbewussten Hindernisse und Schwierigkeiten. Ziel ist es auch hier, neue Lösungswege und Erkenntnisse zu erarbeiten und einen anderen Blickwinkel für seinen Lebensweg zu erhalten.